Donnerstag, 31. Dezember 2015

Südamerika 2015/16: Brasilien-Peru, Oktober-Dezember 2015



25.-27.10.2015 Salvador da Bahia

Wir hatten bereits von Deutschland aus über das Internet ein kleines Hotel am Rande der historischen Altstadt in Salvador da Bahia gebucht. Wir wurden mit dem Taxi am Flughafen abgeholt und der Fahrer hat uns schon mal das Wichtigste über Salvador erzählt: Vor allem, dass es sehr sicher sei, da überall Polizei stationiert ist.

Am erste Abend hatte man uns zu Ehren (?) ein Konzert an der nächsten Strassenecke gegeben, das wir bei angenehmen 28 Grad und einem eisgekühlten Bier genossen. 

 

Der Anfang in Brasilien war also schon nicht schlecht. Den nächsten Tag sind wir in die City (Historisches Zentrum von Salvador) gelaufen, waren auf der Bank, bummelten durch die Geschäfte, etc. und der Tag ging wieder mit einem eiskalten Bier angenehm zu Ende.

  

Mit Tamara und Manuel hatten wir durch das Wifi in der Pension guten Kontakt und sie besorgten uns online das Busticket für den 27.10. morgens um 9.00 Uhr, sodass wir uns darum nicht kümmern mussten. Allerdings mussten wir vorher noch mit der Fähre gut eine Stunde über die Bucht fahren, um zum Busbahnhof zu kommen. Hat aber alles gut geklappt, der Bus hat auch gewartet, obwohl die Fähre gut 20 Minuten später anlegte und wir schon Befürchtungen hatten, ob der Bus so lange warten würde. Dann ging es gute 5 Std. in einem, dank Klimaanlage, eiskalten Bus nach Itacare. Wir wussten es ja schon von unserer Heimreise und hatten mal unsere Fleecejacken aus dem Koffer gelassen. Selbst die Brasilianer sassen eingemummt oder frierend im Bus. Tamara meint, vermutlich kann man die Klimaanlagen in den Bussen überhaupt nicht regulieren, denn es ist immer kalt!

27.10.-05.11.2015 Itacare bei Tamara und Familie

Wir wurden beim Aussteigen nicht nur von einem Hitzeschwall, sondern vor allem von Uiara, Majui, Tamara und Manu freudig begrüsst. Danach ging es in einem wohltemperierten Auto "nach Hause". Nachdem wir bei frisch gepressten Säften die ersten Dinge beschwätzt hatten und Majui uns ihre Laufkünste gezeigt hatte, ging es die paar Meter zum Womo. Es stand unverändert da, und wir waren schnell wieder angekommen.

 

In unserem Gaskasten hatten wir Untermieter bekommen:

Wir verbrachten sehr schöne Tage, hatten viel Spass mit der Familie, konnten ein paar Sachen am Auto machen und hatten dabei tatkräftige Unterstützung von Manuel. Die Hitze und die Feuchtigkeit hatte unserem Auto ein einigen Stellen zugesetzt. Da wir aber am Beginn unserer Reise waren, war ein längerer Aufenthalt bei Tamara nicht geplant und nach 10 Tagen machten wir uns wieder "on the road". Erst brauchten wir aber noch neue Batterien für unseren Aufbau hinten. mit den Alten war nichts mehr zu machen. Von den Mädels haben wir uns daheim verabschiedet, Manu fuhr mit uns nach Itacare und half uns beim Batteriekauf. Dann wurde getankt, noch ein paar Sachen eingekauft und los gings.

05.11.-24.11.2015 Fahrt nach Belem, 4300km

Dass Brasilien ein riesiges Land ist, war uns bewusst, trotzdem erstaunen uns die grossen Entfernungen immer wieder. Wir wollten uns ja auch mal was anschauen auf der Fahrt, deshalb machten wir doch einen Abstecher zum Nationalpark Chapata Diamantina, was allerdings bedeutete, das wir 500 km Umweg machen mussten. Wir hatten aber dort einen schönen Campingplatz, konnten etwas wandern, wobei das bei den Temerperaturen nicht gerade so spassig war und wir zu allem Übel zu wenig Wasser dabei hatten, was noch weniger spassig war. Der Salamander auf dem rechten Bild reguliert seine Körpertemparatur, in dem er immer zwei Füsse hoch hält.

 

In dem kleinen Ort konnten wir erleben, wie ein tagsüber recht ruhiges Örtchen, sich am Abend verwandelte. Die ganzen kleinen Strassen wurden zugestellt mit Stühlen und Tischen, Restaurants und Geschäfte machten auf, es roch nach Gegrilltem und Sonstigem und auf einmal tummelten sich viele Leute dort, auch ein paar deutsche Touristen. Zu erkennen an Sprache und Sandalen mit Socken. (Wir waren es nicht)!

 

Bei Tamara hat unser Womo schon am Kompressor ein bisschen Öl verloren, und wir hatten zwar einige Schrauben festgezogen, aber es tropfte immer noch ein wenig. Wir kamen bei einem Mechaniker vorbei, der sich das anschaute und auch was machte, aber er sagte, wir sollen lieber mal in eine Mercedes Werkstatt fahren. Die gab es auch in der 50 km entfernten grösseren Stadt, und die lag auf unserer Strecke. Es war Freitag Vormittag, wir wurden auch sofort freundlich begrüsst und ein Mitarbeiter mit weissem Hemd und blitzeblanken Schuhe verstand auch um was es ging, aber der zuständige Mechaniker käme erst um 14.00 Uhr. Ok, kein Problem. Wir konnten in der Werkstatt stehen bleiben und warteten halt. Um 15.00 Uhr kam der Mechaniker, schaute sich die Sache an, kam aber auch nicht weiter, unser Fahrzeugtyp war ihm nicht bekannt. Sie wollten sich Informationen in der Zentrale besorgen und wir sollten am Montagmorgen wieder vorbei kommen. Da wir das Problem ja beseitigt haben wollten, stimmten wir zu.

Dort in der Nähe ( 80 km) gab es auch Strände, und da wir ja über das Wochenende warten mussten, fuhren wir dahin. Morgens um 7.00 Uhr kamen schon die Busse mit Einheimischen Touristen, aber ab 16.00 Uhr kehrte wieder Ruhe ein. Wir konnten schön am Strand laufen und sogar Wäsche waschen lassen und lecker essen.

 

Montag morgen waren wir um 8.00 Uhr in der Werkstatt, diesmal war noch ein anderer Herr da, der sogar englisch sprach, was die Sache etwas vereinfachte. Man hat sich also um unseren Fall gekümmert. Sie müssten allerdings ein Ersatzteil bestellen, welches am nächsten Tag käme. Wir konnten aber in der Halle stehen, dort bewacht von 2 Security Männern, auch übernachten und bekamen Strom. Nur ihr Wifi haben sie uns nicht gegeben. Das Ersatzteil kam am nächsten Tag, aber während sie da rumschraubten und es einbauen wollten, merkten sie, dass was anderes auch erneuert werden muss. Das muss wieder bestellt werden, und käme an nächsten Morgen ... So ging das nach dem Motto „Trial and Error“ typisch südamerikanisch drei Mal, aber letzt endlich war das Leck dicht und wir konnten nach vier Tagen Werkstattaufenthalt weiter fahren.

 

 

Nun war mal wieder etwas Strecke fahren angesagt, wir mussten ja nach Belem, von wo aus wir mit der Fähre auf dem Amazonas nach Manaus wollten. Das waren dann schon anstrengende Tage, denn es war sehr heiss und hohe Luftfeuchtigkeit, wir klebten praktisch im Sitz und an der Wasserflasche. Überhaupt waren wir seit wir in Brasilien waren nur am Schwitzen. Die Landschaft hatte nicht viel zu bieten, erst fuhren wir nur durch Zuckerrohrfelder, ab Fortaleza nach Belem war es eine sehr trockene teils wüstenartige Landschaft, und man muss sich wundern, wie da die Rinder und Schafe was zu fressen finden. Sehr oft gab es brennende Grasflächen neben der Strasse, vermutlich damit das bisschen Grün nicht zuviel wird. Oftmals wurden die Leute gar nicht mehr Herr der Flammen und es gab grössere Brände.

 

Wie überall in Südamerika ist auch in Brasilien alles rechts und links der Strasse eingezäunt, eine Möglichkeit mal irgendwo zu Halten ist fast unmöglich. Aber die Tankstellen haben hier viel Platz und wenn man nicht mitten in einer Stadt oder einem Dorf eine anfährt, kann man recht gut und sicher über Nacht stehen. Mit der Bevölkerung hatten wir keine Probleme, alle waren freundlich und nett, fotografierten gerne unser Womo und selbst die Fussballniederlage bei der WM trugen sie mit Humor, man hatte den Eindruck, sie waren sogar stolz, gegen Deutschland verloren zu haben. 

Und Angela Merkel sollen wir von einigen grüssen und drücken, sie wäre eine tolle Frau!



Reifen kaputt? Erst wenn das Gummi im Strassengraben liegt!
 



24.11.-01.12.2015 Fähre Belem – Manaus, ca. 1700 km, 7 Tage, 760.- EUR


Vor Belem haben wir noch mal in einem grossen Einkaufsmarkt unsere Vorräte aufgefüllt, von anderen wussten wir, dass es zwar Verpflegung auf der Fähre gibt, die aber natürlich sehr einfach sei. Also mal lieber eine Salami und Käse mehr dabei haben.


Wir kamen Dienstagvormittag am Fährhafen der Gesellschaft, die wir uns notiert hatten an, und es gab tatsächlich eine Fähre, die am Abend auslaufen würde. Nach dem Bezahlen hiess es warten, denn erstmal kamen andere LKW's bzw. die Anhänger drauf. Das bedeutet, ein Sattelschlepper fährt den Hänger auf die Fähre, dort wird er abgestellt und aufgebockt, der Schlepper holt den nächsten Hänger usw. Wir kamen so gegen 22.00 Uhr dran, wurden sogar ohne was zu sagen so eingeparkt, dass wir die Tür und die Fenster aufmachen konnten und der Einweiser zeigte uns einen Platz, wo kein Fahrzeug stand, das sei praktisch unsere Terrasse. 

 

Wir sind recht bald ins Bett und hörten dann doch, das mindestens ein Trailer mit Kühlung dabei war, dessen Kühlaggregat in regelmässigen Abständen ansprang. Aber es stellte sich weniger unangenehm heraus, wie wir anfangs dachten. Am nächsten Morgen stellten wir fest, dass wir in der Nacht auf eine Sandbank aufgelaufen waren, nun warten man auf einen Schlepper, der uns raus ziehen sollte. Nach unserem Navi war es kurz nach dem Ablegen passiert, wir waren kaum gefahren. Also wir frühstückten erstmal im Womo, und wollten uns danach umschauen. Die Fähre fuhr auch auf einmal weiter, offensichtlich kam sie dann doch von alleine frei. Bei unserm Morgenrundgang stellten wir dann fest, dass noch 4 andere LKWs mit Fahrer dabei waren.

 

Die Fähren für LKWs und Autos sind hier auf den Flüssen Pontonfähren, eine Plattform, die von einem Schlubboot geschoben wird. In unserm Fall waren zwei Pontons hintereinander gekoppelt, auf denen etwa 50 Einheiten Trailer (Sattelauflieger) oder Lkws transportiert wurden. Essen gab es in der Küche vom Boot. Frühstück war um 6:30 Uhr, Kaffee und Kekse, Mittagessen um 11:30 Uhr, Reis, Nudeln, schwarze Bohnen, Fleisch oder Geflügel oder Fisch. Abendessen 17:00 Uhr, siehe Essen von 11:30 Uhr, und das von Montag bis Sonntag. Dann gab es Fleisch, Huhn oder Fisch mit Bohnen, Reis oder Nudeln oder umgekehrt. Aber Fleisch, Huhn oder Fisch war immer gut gemacht und hat uns meistens geschmeckt. Ab und zu gab es sogar Nachtisch: Wackelpudding, Reisbrei oder Früchte. Gefrühstückt haben wir aber bei uns im Womo.

 
Wenn unterwegs mal Häuser oder kleine Ansiedlungen waren, kamen öfters Boote mit Einheimischen, die Obst, Gemüse oder Fisch brachten, meistens bekamen sie Sprit dafür.
Mit dem Wetter hatten wir Glück, es regnete nicht einmal, obwohl das mal ganz gut getan hätte. Allerdings hätte es auch keine Abkühlung gebracht, sondern es wäre noch feuchter geworden. Wir wanderten mit unseren Campingstühlen immer von Schatten zu Schatten, oft auch unter den Anhängern. Abends sassen wir vorne am Bug, ohne Reling oder sonstiger Absicherung und tranken eine Dose Bier oder zwei beim Sonnenuntergang.

 
 

Mit den 4 LKW Fahrern und der Bootsmannschaft verstanden wir uns gut, dank der Gestensprache hatten wir nie Probleme. Portugiesich ist nicht so einfach, vor allem die Aussprache!

 
 
 

Der Amazonas ist ja bekannterweise der grösste, längste usw. Fluss der Welt, und es war schon ein Erlebnis, dort mit dem Boot zu fahren. An manchen Stellen konnte man beide Ufer kaum sehen. Allerdings wünscht man sich so nach dem 3. Tag, dass nun langsam das Ende kommen könnte, aber da ist erst Halbzeit. Bei einer Geschwindigkeit von ca. 10 km/h und 1700 km Strecke dauert es etwa 7-8 Tage. Also liest man, döst, isst, schläft. Zum Glück hatten wir auf dem Amazonas nicht so viele Moskitos. Zu sehen gab es Flussdelphine, rosa oder schwarz, in Ufernähe hörte oder sah man mal Papageien, ansonsten vereinzelte Häuser, oder auch mal kleine Ortschaften, Boote oder Fähren. Einmal sogar ein grosses Kreuzfahrschiff.






Unseren ursprünglichen Plan, von Manaus auf der Strasse nach Venezuela und dann weiter nach Kolumbien zu fahren, mussten wir leider fallen lassen, da die Grenze zwischen VEN und KOL immer noch geschlossen war, und zudem die Situation in Venezuela kurz vor den Wahlen zu unsicher war. Also wurde nach Plan B umdisponiert: Der kleine Umweg von ca. 3000km über Peru und Ecuador nach Kolumbien war angesagt.

01.12.-04.12.2015 Manaus, BR 319

Auf der Fähre erzählte uns ein Trucker, dass es bei gutem Wetter gut möglich wäre, mit unserem Auto in 3-4 Tagen aus der BR 319 von Manaus nach Porto Velho zu fahren. Da es bis Dato trocken war, wollten wir es versuchen.
Wir sind dann erstmal nach Manaus in die Stadt gefahren, um uns das Teatro Amazonas und das Centrum wenigstens anzuschauen. Mit grösseren Städten und unserm Auto ist es ja so eine Parkplatzsache, aber wir fanden einen, und auch in guter Fusswegnähe.

 
 

Nachdem wir bei schweißtreibenden Temperaturen die wichtigsten Sachen gesehen haben, fuhren wir gegen Abend wieder zu einem anderen Hafen, um mit einer normalen Autofähre über den Fluss zu setzten. Beim Beladen der Fähre blieb dann plötzlich ein LKW auf der Rampe hängen. Es ging nicht vorwärts und nicht rückwärts. Da wir das nächste Fahrzeug waren, sollten wir versuchen, ihn aus der Lage raus zuziehen, hat aber in dem Fall nicht geklappt und ein LKW der schon auf der Fähre stand, hat es dann geschafft.
  

Die Fahrt dauerte nur 1 Std., aber es war schon dunkel, als wir auf der anderen Seite ankamen. Wir fanden einen Platz zum Übernachten, und am nächsten Morgen ging es auf der BR 319 los, Richtung Porto Velho, der Name stand auch gross auf einem Schild am Ortsende. Die Strasse fing gut an, sie war asphaltiert, ein bisschen uneben, aber kein Vergleich zu dem, was wir schon erlebt hatten. Nach einer Weile kam eine Baustelle, und es wurde tatsächlich die Strasse ausgebessert. Wir waren begeistert, wenn sie nur annähernd so gut bliebe wäre es fantastisch. An diesem Morgen war der Himmel zum erstenmal seit langem bewölkt, aber das war ganz angenehm. Wir fuhren schon gut 2Std, da änderte sich der Belag in Schotter, aber auch das lässt sich gut befahren, wenn es nicht zuviele Schlaglöcher hat. Nach einigen Kilometern änderte sich der Strassenbelag dann in Erdpiste, und es begann zu regnen und ein Gewitter zog auf und entlud sich heftig. Die Piste verwandelte sich schnell in Schlamm. Wir waren noch nicht viele Meter gefahren, da fing unser Womo an zu schlingern, ich konnte es noch abfangen aber es wurde dann schlimmer, wir fuhren wie auf Glatteis. Der Matsch hatte die Reifenprofile total zugeschmiert.. Das Weiterfahren wäre zu gefährlich gewesen, wir wussten ja auch nicht wie die Strassenverhältnisse noch weiterhin sind. Wir wendeten sehr vorsichtig, denn da hätte uns so schnell niemand aus dem Graben gezogen, und wir fuhren die 250 km wieder zurück. Unterwegs setzte dann so ein heftiges Gewitter ein, daß wir sehr froh waren, wieder Asphalt unter den Rädern zu haben.Wir hatten vermutlich den ersten Regentag seit langem erwischt. Es sollte halt nicht sein.

 

04.12.-11.12.2015 Fähre Manaus – Porto Velho, ca. 1750 km, 8 Tage, 380.- EUR

Am nächsten Morgen fuhren wir wieder mit der Fähre auf die andere Seite vom Amazonas, und buchten dort bei einer Gesellschaft eine Fahrt nach Porto Velho. Auch da hatten wir Glück und sie ging am Abend los.
 

 
 

Diesmal wurden wir enger eingeparkt, aber nachdem wir gezeigt hatten, dass wir wenigstens die Tür aufmachen müssen, hat es auch geklappt. Leider waren wir auch die ersten auf dem Ponton, das heisst, wir waren direkt hinter dem Schubboot, und hatten natürlich dessen Motor unentwegt zu hören. Aber man kann sich an vieles gewöhnen. Wir parkten unser Womo am nächsten Morgen etwas um, sodass wir auch die Fenster auf der anderen Seite ganz aufmachen konnten. 

Diesmal waren es mehr Fahrer an Bord, wir waren insgesammt 12 und noch die Mannschaft. Alles lief ab wie bei der vorherigen Fähre, allerdings gab es schon um 10.30 Uhr Mittagessen! Aber sie frühstücken auch fast gar nichts. Der Rio Madeira ist natürlich nichts im Vergleich zum Amazonas, und er war total braun. Einer der Fahrer, Simon Mayer, sprach zu unserer Freude ein bisschen deutsch, hatte deutsche Vorfahren und war ganz stolz über seine Deutschkenntnisse. Er erzählte, der Fluss sei so schlammig, weil dort nach Gold gesucht wird. Dazu haben sie Saugpumpen am Boot, die den Flussschlamm hochsaugen und anschliessend wird die Erde gewaschen, das Gold kommt ins Töpfchen und die Erde wieder ins Wasser. Dadurch ist das Wasser so braun und schmutzig.

  
 

Das Wetter war wieder gut, kein Regen, bzw. einmal nachts kurz. Allerdings kam hier unser Mückenspray sehr oft zum Einsatz, denn dadurch dass der Fluss nicht so breit und der Urwald näher war, kamen auch eher stechende Biester. Am Abend gab es kein Sonnenuntergangs-Bier mehr am Bug, da sassen wir schön drin. Wieder dauerte die Fahrt 7 Tage, unsere Fitness ist nun wieder sehr aufbaufähig, auch wenn wir öfters mal die Pontons rauf und runter marschiert sind.

11.12.- 15.12.2015 Porto Velho-Cusco

Wir kamen am späten Nachmittag in Porto Velho an und konnten recht zügig die Fähre verlassen. Von den Truckern hatten wir erfahren, dass es etwas hinter Porto Velho eine grosse Tankstelle gibt, mit Schattenplätzen, Einkaufsmöglichkeit, Wäscherei und gutes Restaurant. Wir nahmen dann doch lieber einen grossen Mercado unterwegs zum Einkaufen, aber zum Übernachten fuhren wir zur Tanke, die auch relativ gutes Wifi hatte. Das Restaurant war ein "all you can eat", nicht schlecht, und für LKW Fahrer schon das Richtige, wie man an den Bäuchen sehen konnte.

 

 
Fernfahrer-Idylle neben unserem Übernachtungsplatz.

Sonntags morgens fuhren wir weiter Richtung Peru. Nach 2 Übernachtungen und den letzten 100 km mit übelster Strasse mit riesigen und tiefen Schlaglöchern, erreichten wir wieder die Grenze zu Peru, wo wir eigentlich nicht unbedingt noch mal hinwollten. Dafür ging zum ersten Mal die Zollabwicklung auf beiden Seiten super schnell, und schon waren die Hupen der Peruaner wieder unsere Musik für die nächste Zeit ...