Dienstag, 26. Januar 2016

Südamerika 2015-16: Peru

Peru - Dezember 2015
Nachdem die Zollabfertigung sowohl in Brasilien als auch in Peru ungewöhnlich schnell von statten ging, fuhren wir auf der neuen Ruta Pacifico / Transoceanica Richtung Cusco.



Vorher mussten wir allerdings 2 höhere Pässe überqueren, der eine um die 4000m, der andere 4800m, einige Quellen sagen sogar 5000m, hoch. Da wir uns ja vorher nur auf Meereshöhe befanden, wollten wir uns doch langsam an die Höhe gewöhnen. Aber das war dann gar nicht so einfach, denn es ging auf einmal nur bergauf, wir liessen den Regenwald hinter uns, und fuhren Serpentinen stetig hoch. Bei 1700m Höhe machten wir eine längere Pause, aber als Übernachtungsplatz wäre es nicht wirklich in Frage gekommen. Dafür hatten wir die nun in Brasilien öfters mal gewünschte angenehmen Temperaturen. Nachdem wir von der Höhe nichts gespürt hatten, wir hatten uns aber auch nicht grösser bewegt, fuhren wir noch weiter. 





Peru hat ein Strassenhundproblem, selbst auf 4800m sind welche!
Bei 2500m machten wir Mittagspause, da wir uns gut fühlten und auch gut in der Zeit waren, beschlossen wir, es doch zu wagen und in einem Rutsch nach Cusco zu fahren, da es da wieder auf ca. 3300m runter geht. Es hat auch alles gut geklappt und wir kamen noch vor der Dunkelheit in unserer "Lieblingswerkstatt" an um einige Routinearbeiten zu erledigen und ev. die defekte Solaranlage zu erneuern. Wir bekamen auch gleich am nächsten Tag einen Termin und und konnten sogar günstig passende Solarpanele erwerben.



Am nächsten Tag kamen auch Silvia und Randy, die wir letztes Jahr schon getroffen hatten, in die Werkstatt, so dass wir erst mal das Wiedersehen feierten. Sie hatte nur einen kurzen Werkstattaufenthalt und fuhren dann weiter ans Meer. Bei uns dauerte es mal wieder etwas länger und wir verabredeten uns, spätestens an Silvester wieder zu treffen.

Am 24.12. haben wir uns morgens von Nilo und den Jungs bei Regen verabschiedet und sind zum Colca Cañon gefahren, dem zweit tiefsten Cañon der Welt. Im letzten Jahr sind durch den tiefsten Cañon gefahren, den Nachbarn Cotahuasi. In dem kleinen Städtchen Chivay kamen wir abends an und übernachteten auf dem Parkplatz von den heissen Quellen La Calera


Dort haben wir den 1.Weihnachtsfeiertag verbracht, bzw. sind dann am Nachmittag in die Colca Schlucht gefahren um am Parkplatz Crux del Condor zu übernachten. Die beste Zeit die Kondore zu sehen sei morgens zwischen 8.00Uhr und 10.00Uhr. Die Nacht war einsam und ruhig, morgens haben wir zeitig gefrühstückt und um 8.00 Uhr standen wir mit vielen Touristen am Aussichtspunkt, an dem nun Einheimische ihre Verkaufsstände aufgebaut hatten, mit Wollpullovern, Schmuck, Edelsteine etc. Gegen 10.00Uhr kamen dann tatsächlich 2 Kondore geflogen, allerdings nicht aus der Richtung wo alle hinschauten, sondern hinter uns. Wenn man es weiss, kann man sie auf dem Bild erkennen. 











Wir verbrachten den Tag in der Schlucht und übernachteten nochmal bei den Hot Springs.
Am nächsten morgen fuhren wir weiter nach Arequipa. Dort kann man bei einem Hotelgarten in unmittelbarer Entfernung zum Plaza de Armas stehen. Wir waren alleine dort, obwohl wir auch schon anderes gehört hatten. 





Man ist wirklich in 10 Minuten im Stadtzentrum, was zu unserer Zeit noch weihnachtlich geschmückt war. Am ersten Tag machten wir nur eine kleine Besichtigung und schauten auf dem Plaza den vielen Touristen und der Bevölkerung zu.

 
 
 
Schreibbüro im Park spart die Miete
 


Am nächsten Tag besichtigten wir das Monasterio de Santa Catalina, ein 20.000 m2 Kloster, umgeben von hohen Mauern, mitten in der Stadt. Obwohl wir ja nun auch schon einiges gesehen haben auf den Reisen, war es wirklich ein Erlebnis, diese Anlage zu besichtigen. 
Wir blieben noch einen Tag in der beschaulichen Stadt, dann ging es weiter die Küstenstrasse entlang. Fast die ganze Pazifikseite Perus ist beeindruckende Wüste, nur unterbrochen von Flussoasen und künstlich bewässerten Abschnitten, in denen grossflächig allerlei angebaut wird. Die Peruaner haben es fertig gebracht, ausschliesslich mit Oberflächenwasser aus den Anden zu bewässern. Man nennt das auch "Das Wunder von Peru".

Wir hatten einen schönen Übernachtungsplatz in einem kleinen Dorf am Meer, aber man merkte dem Treiben dort am Strand an, dass man wohl zu Silvester einiges an Leuten erwartet. Wir hatten schon gehört, dass die Perunaner zum Jahreswechsel alle am Strand sein sollten, aber da wollten wir nicht unbedingt dabei sein.






Von Silvia uns Randy wussten wir, dass sie in Nazca sind. Wir trafen uns dort wie verabredet in einer Hotelanlage, wo Wohnmobile im hinteren Teil sehr schön stehen können.

Wir hatten zusammen einen tollen Silvesterabend, zur deutschen Zeit hat Silvia ihren geliebten Cremant den sie noch aus Chile hatte, mit uns geteilt, und dazu gab es „Dinner-For-One“, an die Wand des Waschraums projiziert, anschliessend Fondue mit leckeren selbstgemachten Soßen. Eigentlich wollten wir gar nicht bis Mitternacht aufbleiben, aber es war so schön, dass die Zeit schnell verging. Pünktlich!!! um 24.00 Uhr ging dann ein schönes Feuerwerk über Nazca los, damit hatten wir alle wirklich nicht gerechnet.

Wir fuhren weiter bis kurz vor Lima, kannten da einen Stellplatz bei Cerro Azul, den wir auch anfuhren. Da es aber noch das Wochenende nach Neujahr war, standen an den wenigen Zufahrtsstrassen zum Meer immer Hilfpolizisten, die schon alle Autos abwiesen, uns erst recht. Wir fanden trotzdem am Ortsende noch einen guten Platz für die Nacht und konnten vorher wieder mal das Strandleben der Peruaner sehen und bestaunen: Das reinste Müllgelage, man kann es als Mitteleuropäer eigentlich nicht verstehen.

Wir fuhren Sonntag weiter, um den Wochentagsverkehr in Lima zu umgehen, das war ein Fehler, denn es war Verkehr ohne Ende. Der erste Teil der Umgehungsstrasse ging noch flott, aber dann waren wohl alle PKW, Taxis und Busse unterwegs. Dazu kamen einige Baustellen und bei jedem Markt oder Einkaufszentrum oder Friedhof war höllische Vorsicht geboten. Ein Gehupe und Rumgewiesel, das ordentlich nervte.

Nach Lima entschieden wir uns, die Küstenstrasse zu nehmen. Wir hätten gerne noch mal eine Tour in die Berge gemacht, aber dort sollte es regnen und Kälte, Regen und zum Teil Matschstrassen wollten wir nicht unbedingt. Wir waren ja auch schon im letzten Jahr schon dort unterwegs. Wir fanden noch einige schöne Plätze am Meer, am Wochenende oft sehr voll, aber abends fuhren sie alle brav nach Hause. Nur in Huanchaco hatten wir in der zweiten Nacht Pech, da hatten 2 Autos ihren Kofferraum aufgemacht und uns ihre unterschiedlichen Musikbeschallungen voll in unser Schlafzimmer gedröhnt, da blieb nur die Flucht ein paar hundert Meter weiter.






Danach ging es weiter Richtung Ecuador, hier hatten wir schon ein paar bekannte und auch neue Plätze, auch tolle Surfplätze mit Wahnsinnswellen. 



Es war Neumond und entsprechend hohe Flut, so dass ganz viele Strandabschnitte überspült wurden. Zum Peru-Abschluss waren wir in Zorritos auf einem Campingplatz, wo wir auch im letzten Jahr standen, und nun mussten wir schon kurz hinter der Einfahrt parken, denn die Flut überspülte unseren Platz vom letzten Mal, wo wir mit Silvia und Randy standen. Die zwei kamen auch noch an unserem letzten Tag, und beim Sundowner- Bier bekamen wir nasse Füsse, denn eine Welle schwappte wieder über die Düne.

Für uns ging es am nächsten Tag zur Grenze nach Ecuador, aber vorher liessen wir noch einen Ölwechsel machen, dabei bekamen wir noch eine kostenlose Autowäsche. 


Neue Batterien waren auch mal wieder fällig. Der Grenzwechsel nach Ecuador ging auch diesmal relativ zügig von statten.

Peruanischer Nackthund